Schweizerische Arbeitsgemeinschaft gegen destruktive Kulte |
S A D K |
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung 2. Was ist eine Sekte? 3. Wie entstehen Sekten? 4. Warum gibt es Sekten? 5. Ausstieg aus der Sekte 6. Schweizer Sekten 7. Hugo Stamm 8. SADK 9. Schlusswort
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1. Einleitung
Ich habe das Thema „Sekten“ gewählt, weil mich das Thema interessiert ich selbst betroffen bin und so auch in Kontakt mit Sekten kam. Ich schreibe auch über Hugo Stamm, den ich persönlich kennen gelernt habe als ich 4 Jahre alt war. Auch über Dozwil (die Sekte in welcher meine Mutter ist) werde ich erwähnen.
2. Was ist eine Sekte
Sekte: (lat. secta, von sequi, „folgen“, in der Bedeutung beeinflusst von secare, „schneiden, abtrennen“) ist eine Bezeichnung für eine (meist religiöse) Gruppierung, die durch ihre Lehre oder ihren Ritus im Konflikt mit herrschenden Überzeugungen steht oder sich von einer Kirche bzw. sonstigen größeren Religionsgemeinschaften abspaltet oder von ihr ausgegrenzt wird. Eine Gruppe, die dazu geschaffen wurde, die Machtphantasien einer Führungsperson oder Gruppe zu verwirklichen, bezeichnen wir als Sekte. Diese Macht wird mit Mitteln der mentalen Programmierung, die ein typisches Abhängigkeitsverhältnis hervorrufen, gewonnen und erhalten. Kriterium für die Beurteilung einer Sekte ist die reale Machtstruktur und der systematische Einsatz von Überredungs- und Überzeugungstechniken (mentale Programmierung, Gehirnwäsche), also die Beziehung zwischen Führern und Anhängern. Dieses typische Abhängigkeitsverhältnis von Führern zu Anhängern bezeichnen wir als Sektenbeziehung. In der Religionswissenschaft wird unter einer Sekte, auch eine Gruppe, die sich von einer Mutterreligion abgespalten hat, verstanden.
„Mit dem Wort ‚Sekte’ wird heute weitgehend die Vorstellung von etwas Abartigem, Gefährlichem, Widersetzlichem signalisiert.“
3. Wie entstehen Sekten?
Die meisten Sekten entstehen durch eine "charismatische" Gründerpersönlichkeit. Sie verstehen sich als Sprachrohr Gottes und als sein auserwähltes Werkzeug. In vielen Fällen sprechen sie sich göttlichen Ursprung und göttliche Eigenschaften zu. Eigenbrödelei, Rechthaberei, Herrschsucht, Unbussfertigkeit und spekulative Veranlagung spielen als Charaktereigenschaften eine wichtige Rolle. Auch Ideologien, Philosophien, Fremdreligionen und okkulte Einflüsse wirken bei der Entstehung von Sekten mit. Manchmal (nicht immer!) trifft auch die Gemeinde Christi eine Mitschuld: |
mangelnde biblische Lehre, Unachtsamkeit der Gemeindeleitung, Versagen und Defizite im Leben von Christen haben schon oft zur Entstehung von Sekten beigetragen. Dafür gibt es viele traurige Beispiele. Ein gesundes geistliches Gemeindeleben ist deshalb der beste Schutz vor Sektierertum. Sekten arbeiten mit einem Bündel von psychologischen Überzeugungstechniken, die hochwirksam sind, aber in der Hand des gewissenlosen Quacksalbers zu einer Gefahr werden. Trance, Hypnose, Revision der persönlichen Lebensgeschichte, emotionale Manipulation und Gruppendruck, das sind die Mitte um Macht über Persönlichkeiten zu erlangen. Jedes Individuum neigt dazu, sich in fixierten Verhaltensmustern zu bewegen. Diese Verhaltensmuster stellen eine Art "gelerntes Sozialverhalten" dar, mit dem wir uns in der Welt bewegen. Werden diese Verhaltensmuster nun von Manipulatoren missbraucht, so bemerkt das der Betroffene kaum. ^
*Individuum: Einheit, Ganzheit.
Man kann die unzähligen Taktiken mit denen Manipulatöre arbeiten, in sechs Kategorien zuordnen, von denen jede auf einem psychologischen Prinzip beruht, das das menschliche Verhalten steuert. Diese sechs Prinzipien sind folgende
Konsistenz: Wir versuchen unser früheres Verhalten zu rechtfertigen. Reziprozität: Wenn uns jemand etwas gibt, dann versuchen wir, in derselben Münze zurückzuzahlen. Außenorientierung: Wir versuchen festzustellen, was andere Leute für korrekt halten. Autorität: Wir haben ein tiefsitzendes Pflichtgefühl gegenüber Autoritätsfiguren. Zuneigung: Wir gehorchen Menschen, die wir mögen. Knappheit: Wenn wir etwas haben wollen, kann man uns Angst machen, es könnte weg sein, wenn wir zu lange warten. Die Gelegenheit, es zu bekommen, kann vorbei sein. Wir wollen es jetzt -- was immer das Angebot sein mag, von einem beliebigen Gegenstand bis zu kosmischem Bewusstsein.
4. Warum gibt es Sekten?
Man könnte die Frage mit einer kurzen Antwort erledigen: Ohne Gurus gäbe es keine Sekten! Angebot und Nachfrage bestimmen Kurs. Die Gurus, Religionsstifter, Visionäre, Heilsbringer, Propheten, Seher, Scharlatane, Sektengründer und Grübler wären einsame Verkünder, wenn es nicht ein Bedürfnis für ihre Botschaften gäbe. Also ein interessiertes Publikum. integere, selbstkritische Vorbilder, welche die Liebe leben, die sie predigen. Die sich einsetzen für Suchende, Schwache, religiös Interessierte. Wunschtraum vieler Gläubigen sind und bleiben. Die Galerie der Gurus und Heilsbringer der letzten 100 Jahre gleicht eher einem Gruselkabinett als einer Parade vertrauenswürdiger Persönlichkeiten. psychiatrisches Gutachten. Jede und jeder kann es versuchen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Viel interessanter ist aber das Phänomen, dass noch so schräge Heilsverkünder mit unendlich einfältigen Heilsvorstellungen ein Publikum finden. Meine Erfahrung: Die Beeinflussbarkeit vieler Menschen scheint grenzenlos zu sein. Womit wir bei der Frage wären: Warum faszinieren Sekten? Dieses Phänomen möchte ich im nächsten Beitrag zur Diskussion stellen. gab ihnen angeblich im Schlaf den Auftrag, eine Glaubensgemeinschaft zu gründen. Sie dürfen – zumindest am Anfang – zu den Seriösen gezählt werden. Sie glauben an ihre Botschaften und gehen liebevoll mit ihren Gläubigen um. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele von ihnen im Lauf der Jahre eine unvorteilhafte Entwicklung vollziehen. Sie haben beispielsweise nicht den Erfolg, den es braucht, um eine Wirkung zu erzielen und Anerkennung zu gewinnen. Oft helfen sie dem Schicksal nach und wollen die von Gott versprochene Breitenwirkung erzwingen. Oft werden sie autoritär und verkünden immer spektakulärere Botschaften, um Aufmerksamkeit zu erregen und Gläubige anzuziehen. 1960er-Jahren in den USA vorbildlich den Schwarzen und Randständigen angenommen hat. Er hat aber seine Rolle als neuer Heilsverkünder schlecht verkraftet und sah sich bald als Nachfolger von Jesus. Kritik von aussen erschütterte sein Selbstvertrauen. Er verkraftete es nicht, dass er nicht von weiten Teilen der Gesellschaft als der neue Messias akzeptiert wurde. Er wurde vom Altruist zum Sadist und quälte seine Gläubigen. Mit rund 1000 Anhängern flüchtete er vor der angeblich von Gott abgefallenen Welt in den Urwald von Guyana. Als die Behörden Fragen stellten, erklärte er sich zum Märtyrer, verkündete die Endzeit und animierte seine Jünger zum Suizid. 1978 brachten sich über 900 um oder wurden umgebracht – vor allem die vielen Kinder. Die Erfahrungen zeigen, dass nur wenige Heilsverkünder ihre Rolle als Guru, Heilsbringer oder Gottes Stellvertreter psychisch verkraften. durch die Anhänger auf ihr Bewusstsein und ihr Verhalten abfärben. Die Demut schlägt in Überheblichkeit um. Solche Gurus werden mit der Zeit Zyniker, oft Despoten, manchmal Sadisten. psychischen Problemen. In der Rolle der Heilsverkünder richten sie sich in ihrer Scheinwelt ein und sublimieren ihre psychischen Auffälligkeiten auf dem Buckel der Anhänger. Es ist eine Tatsache, dass psychisch ausgeglichene Personen ganz selten auf die Idee kommen, eine Glaubensgemeinschaft zu gründen. In Wirklichkeit gründen viele Gurus aus einer psychischen Not heraus eine Gruppe. Sie sind gespalten und leiden unter Realitätsverlust und Wahrnehmungsverschiebungen. Machtbedürfnis besser befriedigen als der Griff nach der Seele der Gläubigen. Es gibt zum Beispiel rhetorisch geschickte Automechaniker, die vom Heiler zum Guru aufsteigen und die Werkstatt mit dem Ashram tauschen. Statt vom Chef herumkommandiert zu werden, sitzen ihnen plötzlich junge, hübsche Anhängerinnen zu Füssen. Ein kometenhafter Aufstieg, zumal sich das Einkommen oft vervielfacht. westlichen Devotees um sich scharen. Ich kenne viele Beispiele von sexuellen Übergriffen auf junge Frauen. Selbst 80-jährige Greise sind nicht davor gefeit. Stellt sich die Frage: Gibt es auch seriöse Gurus? Durchaus, aber sie sind leider sehr, sehr selten. Oder sie wandeln sich mit der Zeit vom Seriösen zum Besessenen. Sicher ist nur: Es ist psychisch sehr schwer zu verkraften, Verkünder der allein selig machenden Heilslehre zu sein. Man überwindet dabei meist die menschlichen Grenzen und steigt in eine höhere Sphäre auf. So werden aus Gurus nur allzu oft zu Übermenschen. |